Wohnträume

Die jährlich erscheinende "Wohntraumstudie" ist dieser Tage eingetroffen. Die erhobenen Daten stammen aus der Zeit vor der Krise, jedoch denke ich, sie sind trotzdem interessant. Die besten Nachrichten gleich zu Beginn: 98% aller Eigentümer sind mit ihrer Wohnsituation zufrieden, wobei 70% sogar sehr zufrieden sind. Im Vergleich: bei den Mietern sind ebenfalls 90% zufrieden, wobei hier nur 38% sehr zufrieden sind. Diese Zahlen könnten sich in diesem Jahr, mit den Erfahrungen der Krise, etwas verschieben. Interessant ist auch, dass dass die Städter weniger zufrieden sind, als jene, welche auf dem Land wohnen.

Die vielgepriesene Aussicht wird offenbar überschätzt, denn beim Kauf, bzw. der Miete eines Objektes war der Preis, die Helligkeit, die Grösse, Aussenbereich und Besonnung wichtiger, als die freie Sicht in die Alpen. Bei jüngeren Leuten ist die Anbindung an den öV wichtiger, als bei den älteren, wohingegen bei den älteren eine gute Nachbarschaft und Ruhe im Vordergrund stehen.

Nachwievor träumen rund zwei Drittel aller Mieter von einem eigenen Heim. Dabei ist das frei stehende Einfamilienhaus immer noch Favorit, vorallem bei jüngeren Menschen. Ausserdem geht der Trend aufs Land weiter, so können sich fast die Hälfte der Befragten das Leben auf dem Land vorstellen, 32% bevorzugen Agglo und nur etwa 23% wollen in der Stadt leben. Dieser Drang aufs Land hat in den letzten Jahren zugenommen. Es könnte auch damit zusammenhängen, dass die Preise auf dem Land noch zahlbar sind, wo jene in der Stadt oder in den Vororten für viele nicht mehr erschwinglich sind.

Ein paar Trends werden in der Studie ebenfalls bestätigt: mehr Oeko und Nachhaltigkeit generell; saubere Heizungen und gut gedämmte Häuser stehen hoch in der Gunst. Im Vormarsch, aber noch sehr dürftig vorhanden, sind Handwerkerservices und Mieterplattformen. Je nach Gegend würden auch Wäscheservice oder Concierge-Services durchaus nachgefragt. Es gibt für unsere Branche also noch viel zu tun...

Autor: Hans Graf